Kunst, KI, Krise
Ich halte KI so weit wie möglich aus meiner Arbeit raus. Aber ich nutze sie auch. Ich rede frei heraus und sie schreibt mit, und dadurch ist sie im Grunde wie eine persönliche Sekretärin. Ich sage, was ich denke, und am Ende bleibt das stehen, was für mich Sinn ergibt und was so klingt, wie ich es will. Sie hilft mir, Ideen zu sortieren, zu brainstormen und Szenen vorab zu skizzieren – also zu rendern, in verschiedensten Varianten und mit unterschiedlichsten Perspektiven. So kann ich Dinge direkt nebeneinander sehen und viel schneller zu Ergebnissen kommen, wie es sonst wahrscheinlich in der Geschwindigkeit nicht möglich wäre. Und auch für diesen Blog nutze ich sie auf dieselbe Art und Weise.
Aber es gibt einen Bereich, zu dem KI keinen Zugang hat. Eine klare Grenze, die nicht überschritten werden kann – zumindest sehe ich das jetzt so. Alle Texte meiner Songs, also meine Lyrics, sind pur. Sie entstehen ohne Brainstorming, ohne Feedback oder sonstige Eingriffe. Alles kommt roh und ungefiltert aus der Tiefe meines Seins – direkt von meinem Inneren aufs Blatt.
Und auch wenn es darum geht, wie ich meine Musik produziere, hat auch hier KI nichts zu suchen. Ich nutze zwar Drum- und Gesangssamples – von echten Performern, zumindest soweit ich das nachvollziehen kann – also Dinge, die ich selbst nicht nachstellen könnte. Aber abseits davon ist alles pur in meiner Musik. In 99,9 Prozent aller Fälle spiele ich alles selbst ein: Melodien, Akkorde, jede Note. Autodidaktisch – und genau so, dass ich das umsetzen kann, was ich will.
Neben der Tatsache, dass KI sehr hilfreich ist, gibt es aber auch die andere Seite der KI. Eine Seite, die die Menschen nicht kennen und deren mögliche Konsequenzen sie fürchten. Sie fürchten, dass ihnen alles genommen wird, was sie heute haben: ihre Kreativität, ihr Einkommen. Aber ich glaube nicht, dass es so kommen muss. Als Pixar 1995 Toy Story herausbrachte, hatten viele Animatoren Angst, ihre Arbeit zu verlieren. Computer würden alles übernehmen, hieß es. Am Ende kam es anders. Sie haben einfach weitergearbeitet – aber mit einem neuen Werkzeug. Die Form verändert sich immer. Und wer es schafft, sich mit ihr zu verändern, der kann KI gerne als Werkzeug nutzen. Aber das muss man nicht. Es hilft, das auszudrücken, was aus einem raus möchte. Doch das kann auf vielen Wegen geschehen. Am Ende kann dir keine Maschine verbieten, kreativ zu sein. Sie kann kopieren, analysieren, imitieren – aber sie kann nicht fühlen, was du fühlst. Und so kann sie auch nicht das erschaffen, was du erschaffst. Das kann sie nie. Jedes Ende ist auch ein Anfang.