GENRE
Ich habe mich selbst nie als Rapper gesehen und werde das wohl auch nie. Ich liebe Rap – harten Rap, deepen Rap, die Attitüde, die Energie. Und ich liebe es, selbst das Mic zu nehmen und Lines aufzunehmen. Das ist die eine Sache. Die Hip-Hop-Szene ist die andere.
Ich spreche von der deutschsprachigen Szene, die ich im Blick habe. Ich verfolge Musikvideo-Releases und alles, was sonst in diesem Kosmos passiert. So gesehen bin ich, wenn es darum geht, nur Konsument.
In meiner eigenen Musik nutze ich auch Hip-Hop-Elemente – mit größtem Respekt und Ehrfurcht vor ihrer Geschichte. Aber das, was daraus entsteht, ist nicht meine Interpretation von deutschem Hip-Hop, sondern eine Interpretation meiner persönlichen Lebensgeschichte und der Themen, die mich bewegen.
Dann gibt es die andere Seite meiner Musik: Ich singe Hooks, ganze Parts oder ganze Songs. Verorten lässt sich das vielleicht irgendwo zwischen R’n’B und Pop. Wobei ich glaube, dass es abseits all dieser Kategorien steht – so wie ich mein ganzes Leben lang abseits zu stehen schien.
Ich passe nirgendwo rein. Kategorien sind bequem, aber sie erzählen wenig über die Wahrheit.
Meine musikalische Essenz kommt aus Filmen, aus persönlichen Eindrücken, aus Lebenswahrheiten – und im Grunde aus der Tiefe meiner selbst. Ich bin nicht in der Lage, Trends zu jagen oder Musik für den Club zu machen. Ich sehe mich nichts und niemandem zugehörig – außer meiner Familie.
Der Rest ist eine Bühne, auf der ich meine innere Wahrheit nach außen kehre und sie darbiete, um sie dem öffentlichen Urteil auszusetzen.
Mit 14 wollte ich einfach nur rappen. Das war der Start. Aber irgendwann habe ich angefangen zu singen, zu erzählen, von dem, was immer verborgen lag. Am Ende entscheiden die Menschen selbst, was sie darin sehen. Ich werde es ihnen nicht vorschreiben.
Ich tue nur, was ich immer tun musste.